Die Bezirksregierung soll prüfen, inwieweit die Gemeinde Rommerskirchen beim Bau neuer Windräder entlastet werden kann. Das hat der Regionalrat Düsseldorf auf Antrag von CDU,SPD, FDP und Freien Wählern gegen die Stimmen der Grünen entschieden. „Während in unserem Planungsraum 1,2 Prozent der Fläche für Windenergie ausgewiesen werden sollen, waren es in Rommerskirchen 8,3 Prozent. Die Gemeinde erfüllt damit ihren Beitragswert erheblich für andere mit. Auch wenn das Muhrental ausgenommen und der Bereich Vanikum verkleinert wird, leistet sie weiter einen substantiellen Beitrag zur Erfüllung der Ausbauziele der Energiewende“, so die Vorsitzenden Manfred Läckes von der CDU und Michael Hildemann von der SPD. Gleichzeitig würde bei einer Entlastung auf die Belange der Bevölkerung Rücksicht genommen. SPD Regionalratsmitglied für den Rhein Kreis Neuss Rainer Thiel verweist auf die „Zentralität des Muhrentals“ und darauf „dass der Charakter vieler Ortsteile als ländlicher Wohnort bei massiver Ausweisung von Windkraftanlagen stark beeinträchtigt wird“.
Hintergrund der Diskussion ist die 18. Änderung des Regionalplans, in der es um die künftigen Windenergiebereiche geht. Die Bundesregierung hatte einen massiven und beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen. Insgesamt sollen zwei Prozent der deutschen Fläche für Windräder ausgewiesen werden. Die Landesregierungen sind verpflichtet, jeweils ihre Beiträge darzustellen. Die Bezirksregierungen haben wiederum die Aufgabe, dies in ihren Regionalplänen umzusetzen.
„Damit kommt auf die Regionalplanung die Aufgabe zu, nicht abstrakt in Prozent, sondern örtlich konkret die erforderlichen Räume darzustellen. Das bedeutet aber auch, das die damit verbundenen Konflikte die regionale Ebene erreichen und dort ausgeglichen und/oder entschieden werden müssen“, erklärt Bernd Kuckels. von der FDP/FW-Fraktion. Insbesondere in Kommunen, die hohe Flächenanteile ausgewiesen bekommen sollen, stoße das zunehmend auf Unverständnis und Ablehnung.
„Das zeigt ein Dilemma, vor dem die Regionalplanung gestellt wird. Durch vielfältige Restriktionen unterschiedlichster Art kommt es im Ergebnis dazu, dass es Kommunen gibt, bei denen wenig oder gar keine Windenergiegebiete ausgewiesen werden, hingegen andere, die entsprechend mehr ausgewiesen bekommen, um die Flächenziele insgesamt zu erreichen“, betont Dirk Brügge, der Geschäftsführer der Union im Regionalrat. Das Ziel, alle Teilräume gleichermaßen in Anspruch zu nehmen, sei auf regionaler Ebene nicht zu erreichen. Es sei eben nicht so, dass am Ende überall zwei Prozent Flächenbeiträge dargestellt werden könnten.
Damit fehlende Akzeptanz vor Ort nicht zum Haupthindernis beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird, sehen die Fraktionen ein abgestimmtes Vorgehen von Bund, Ländern, Regionen und Kommunen als „unerlässlich“ an. „Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP/Freie Wähler im Regionalrat werden versuchen, im Rahmen der von Bund und Land verbindlich vorgegebenen Regelungen eine gute Lösung zu finden. Wir sind uns dabei bewusst, dass wir nicht jeden zufriedenstellen werden, erläutern Läckes, Hildemann und Kuckels.